Oha! Darf er das? Darf er das fragen? Nicht, wenn man Gefühle berücksichtigen und politisch korrekt bleiben will. Will ich aber nicht!
Je mehr ich mich mit Singles beschäftige, umso häufiger stellen sie Fragen wie: „Wieso gibt es keine gescheiten Männer/Frauen mehr?“ Leider bin ich mir oft nicht sicher, ob sie die Antwort tatsächlich hören wollen – hier und jetzt kann ich sie ja aber schamlos raus hauen: Es gibt diese Männer! Die meisten sind nur entweder bereits vergeben, oder nicht an Dir interessiert. Autsch.Vielleicht ist es auch nur meiner beschränkten Wahrnehmung geschuldet, dass scheinbar viele Leute (zurecht) hohe Erwartungen an ihren nächsten/zukünftigen Partner haben. Heute will ich aber mal der Arsch sein und die (ebenfalls berechtigte) Gegenfrage stellen: Was bringst Du mit zur Party?
Deswegen fühlen sich viele durch solche Fragen provoziert. Denn in unserer heutigen, weichgespülten Welt ist alles und jeder wertvoll. Niemand mag Angeber. Gut, nicht wenige Mädels scheinen tatsächlich auf Selbstbewusste (teilweise arrogante) Typen abzufahren, aber nur, so lange diese auch halten können, was sie mit großer Klappe von sich geben. Und das können eben nur wenige!
In meinen Coachings stelle ich gern eine Aufgabe: Schreibe 15-20 Eigenschaften auf, die Dein zukünftiger Partner haben sollte. Aussehen, Beruf, Charakter… eben alles, was Dir persönlich wichtig ist. Groß, Blond, Blauäugig. Sportlich, mit gutem Job und schönem Auto – dazu glücklich, kinderlieb und charmant. So weit so gut. Wer hätte so jemanden nicht gern an seiner Seite?
Die fiese Frage kommt aber erst jetzt: Abgesehen von Augenfarbe und sonstigen unbeeinflussbaren Faktoren (Gewicht gehört übrigens nicht dazu!), kreise die Eigenschaften ein, die Du auch bieten kannst! Das zieht oftmals die Mundwinkel nach unten… Jedoch darf man jemandem bzw. sich so eine Frage durchaus mal stellen, wie ich finde! Warum viele Leute damit ein Problem haben, kann ich vielleicht sogar auch auflösen: Weil sie einen auffordert, ehrlich mit sich zu sein. Und das, so scheint mir, können heutzutage irgendwie immer weniger Menschen.
Dabei ist es mehr als legitim, eigentlich verpflichtend, den eigenen Wert auf den Prüfstand zu stellen. Was hab ich zu bieten? Was macht mich aus? Würde ich mit mir abhängen, wenn ich mich heute kennen lernen würde? Ein positiver Nebeneffekt: Wenn man mal eine Inventur seiner Selbst gemacht hat und weiß, was man kann (bzw. nicht kann) und wo man steht, ist somit auch der erste Schritt zum Besseren getan! Einerseits, weil ich meinen eigenen Wert besser einordnen kann. Wenn ich weder kochen, noch mit Geld umgehen, keinen Haushalt führen kann oder allgemein kaum an mir arbeite , brauch ich mich nicht wundern, warum nicht Brad Pitt vor der Tür steht.
Andererseits, weil mir mein eigener Wert deutlicher bewusst wird. Gebe ich auf mich Acht, mir und hab mein Leben halbwegs im Griff und arbeite stetig an mir, sollte ich mich vielleicht nicht unter Wert an den nächstbesten verkaufen – nur, um nicht mehr allein zu sein. Denn: „Gleich und gleich gesellt sich gern!“ heißt es nicht nur, es stimmt eben auch. Zumindest behaupten das Leute, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben.
Dabei ist es alles andere als schlimm, wenn man erkennt, etwas nicht zu können. Schwächen eingestehen macht sogar sympathisch. Was – für mich zumindest – ein absoluter Liebestöter ist, sind Menschen, die ihre Schwächen kennen, aber nichts dagegen unternehmen. Wer sich sehenden Auges für den dunklen Pfad entschieden hat, braucht sich nicht wundern, warum niemand oder nur gleichgesinnte mit ihm wandeln.
Bei allen anderen bin ich mir aber absolut sicher: Wer langfristig bereit ist, an sich zu arbeiten, wird früher oder später Leute in sein Leben ziehen, die genau so denken und handeln. Und aus diesen (zugegeben) wenigen, wird sich mit etwas Glück jemand finden, der gerne und freiwillig bei Dir bleibt!
In diesem Sinne: Krieg den Arsch hoch und leg los!
Dein Coach
Michael
P.S.: Wenn Du mehr wissen und erfahren willst, möchte ich Dir ein persönliches Coaching und natürlich mein Buch* ans Herz legen!
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